Ernst Steinacker
Schloss Spielberg
91728 Gnotzheim
Tel.: 09833 / 357
Geboren
1919, Wemding
Verstorben
2008 im Alter von 88 Jahren
Werdegang
1933 Lehre Steinbildhauer, später Kunstgewerbeschule in München
1948-1953 Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart
Bildhauer
Von 1983 an lebte der Künstler auf Schloss Spielberg, das er aus einer Ruine zu einem kulturellen Ort umgewandelt hat.
Nachruf:
Viele Menschen dieser Region trauern in diesen Tagen um Ernst Steinacker, der am 2. März im Alter von 88 Jahren verstorben ist.
Ernst Steinacker war langjähriges Mitglied, Ausstellungsjuror und Ehrenvorsitzender des Kunstforums Fränkisches Seenland.
Wir sind traurig. Wir sind aber zugleich unendlich dankbar für all das, was Ernst Steinacker uns geschenkt und wofür er uns die Augen geöffnet hat.
Seit er als bereits anerkannter und vielfach ausgezeichneter Künstler, von Wemding kommend, vor einem Vierteljahrhundert sich auf Schloss Spielberg niederließ und mit seiner Familie das vom Verfall bedrohte Schloss sanierte und restaurierte, das Schloss sich zur Wohnung, zum Atelier und zum Museum machte und dem Hahnenkamm sein Wahrzeichen wiedergab, da durften wir teilhaben am Leben und Schaffen der Familie Steinacker. Wir durften miterleben wie der Bildhauer und Maler Ernst Steinacker in dieser fränkisch-schwäbischen Grenzregion, einer uralten Kulturlandschaft, mit seiner Kunst Akzente setzte und seine Botschaften vermittelte.
Wir lernten ihn kennen als eigenständigen, vitalen, streitbaren und zugleich tiefgläubigen Menschen.
Immer war der Mensch Thema seines künstlerischen Schaffens, der Mensch zwischen Geburt und Tod, der Mensch in seiner Verstrickung und Erlösung.
Ernst Steinackers Werk zeigt uns die Freude am prallen Leben, es führt uns aber auch zur Frage nach dem Sinn des Lebens, die Ernst Steinacker als Christ beantwortete. In seinem Spätwerk werden mehr und mehr die Engel zum zentralen Thema. Das zeigen die ausdrucksstarken Stein- und Bronzeskulpturen in Spielberg, Heidenheim und am Gelben Berg, ja selbst im Domkreuzgang in Trier. Sie sind weder üblich noch dekorativ, eher streng. Sie sind Träger einer Botschaft, ja sie verkörpern diese Botschaft.
Neben den Engeln nimmt in den Spielberger Jahren die Heilige Walburga breiten Raum in seinem künstlerischen Schaffen ein, in der Plastik wie in der Malerei.
Die Nähe Heidenheims, wo Walburga 18 Jahre als Äbtissin wirkte und auch ihre erste Ruhestätte fand, hat ihn inspiriert.
Dort, in einigen Räumen des Klosters, gestaltete er im vergangenen Jahr noch, unter der Obhut des Klosterforums die Walburga-Gedenkstätte, mit der er sein künstlerisches Schaffen beschloss. In den Räumen im Obergeschoss hatte er bereits Jahre zuvor den Zyklus „Freude der Auferstehung“ gemalt. Mit den Augen eines Sehers stellte er die Menschen in ihrer neuen Leiblichkeit dar – ein ganz persönliches Credo des Künstlers.
Das Kunstforum Fränkisches Seenland dankt Ernst Steinacker ganz besonders für sein Wirken. Wir werden ihn nicht vergessen.
Dr. Karl Friedrich Zink
Projekte / Werke
Dom-Museum, Trier
Außerdem Werke in Frankfurt, Homburg, Augsburg, Rotenburg und Nürnberg
Einzelausstellungen
Seit 20 Jahren im Haus der Kunst, München
Auszeichnungen
1964 Prix de Sculpture Monaco
1965 Preis der Akademie der Bildenden Künste, München
1966 Schwäbischer Kunstpreis
1990 Bundesverdienstkreuz
1996 Wolfram-von-Eschenbach-Preis
1999 Rieser Kulturpreis
Mitgliedschaften
Kunstverein München e. V.
Kunstverein Augsburg e. V.
Kunstverein Nördlingen e. V.
Kunstforum Fränkisches Seenland e. V. -Ehrenvorsitzender-
Veranstaltungen
Okt 06 So
Okt 10 Do
Okt 12 Sa