"Freunde" - Ausstellung ukrainischer und deutscher Künstler:innen

23.03.2024

Das Kunstforum Fränkisches Seenland e.V. präsentiert:

"Freunde" - Ausstellung ukrainischer und deutscher Künstler:innen

"Freunde " - Ausstellung ukrainischer und deutscher Künstler:innen

25. Februar bis 24. März 2024

M11, Marktplatz 11, 91710 Gunzenhausen

Öffentliche Vernissage am 25. Februar um 11 Uhr
Führung durch die Ausstellung am 25.02., um 14 Uhr und am 24.03., um 14 Uhr

Öffnungszeiten:
SA und SO 11 bis 16 Uhr - Eintritt frei

Bei der Gruppenausstellung: "Freunde" - Kunstwerke ukrainischer und deutscher Künstlerinnen und Künstler - handelt es sich um ein Ausstellungsprojekt, das die Kunsthistorikerin und Kuratorin des NurembergArtSyndicate, Ulrike Götz M.A., zusammen mit dem Tübinger Künstler und Kunstdozenten Thomas Nolden im Herbst 2022 ins Leben gerufen hat und das seither als Wanderausstellung an diversen Ausstellungsorten in Franken und Baden-Württemberg gezeigt wurde.
In der Ausstellung "Freunde" stehen sich als Tandem immer ein/e ukrainische/r Künstler/in und ein/e deutsche/r Künstler/in gegenüber. Die 8 Tandempartner sind zum einen Teil schon lange durch gemeinsame Kunstprojekte und Ausstellungen miteinander bekannt bzw. befreundet zum anderen Teil aber auch erst seit kurzem - aufgrund der aktuellen Situation des Angriffskrieges auf die Ukraine, ihre Kultur und ihre Zivilgesellschaft - mittels ungewöhnlicher Umstände und Wege zueinandergekommen und nun einander zugewandt.
Das Ziel der Ausstellung ist es, mit Kunst Menschen zusammenzubringen - Kunst ist Kommunikation, Kunst ist Emotion.
Gerade vor dem aktuellen Kriegsgeschehen ist es wichtig, dass durch Kunst auf vielerlei Ebenen der kulturelle Austausch zwischen Deutschland und der Ukraine stetig voranschreitet, wächst und gedeiht.
Diese Gruppenausstellung ukrainischer und deutscher Künstlerinnen und Künstler verdeutlicht, wie sich zwei Kulturen im Herzen Europas gegenseitig befruchten und bedingen. Verschiedenste Strömungen der zeitgenössischen Kunst verflechten sich dabei zu einem neuen gemeinsamen Ganzen und sind somit ein weiteres Beispiel für das Einhalten eines friedlichen Zusammenwachsens und eines geeinten Europas.

Die Künstler:innen

Das jüngste Beispiel einer solchen Freundschaftswerdung sind wohl Anna-Maria Kursawe (Leipzig) und Valentina Domiana (Charkiw). Zwar lernten sich die beiden Künstlerinnen bereits 2014 während eines Arbeitsaufenthaltes in der Künsterkolonie in Kicevo (Nordmazedonien) kennen, doch verloren sie sich bis auf gelegentliche virtuelle Begegnungen in den sozialen Netzwerken danach wieder aus den Augen. Erst der Ausbruch des Krieges in der Ukraine ließ ihre Wege sich wieder kreuzen: So erfuhr Anna – eben über diese sozialen Netzwerke – von den Problemen Valentinas, die ihre Heimatstadt Charkiw aufgrund der Kriegssituation verlassen musste und bot ihr sowohl eine erste Anlaufstelle zum Wohnen wie auch eine Artist-in-Residence-Möglichkeit in Leipzig an. Beide Künstlerinnen befassen sich in ihren figürlichen Arbeiten mit dem Thema „Migration“.

Von einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt kennen sich Viktor Daysun aus Kiew und der deutsch-schweizerische Bildhauer Thaddäus Hüppi (Baden-Baden). Viktor Deysuns informelle Malerei mit ungewöhnlichen Effekten von Neonfarben, Mustern und freiem gestischem Farbauftrag, stehen Hüppis heiteren, witzig reflektierten und spielerisch entwickelten Bildern, Zeichnungen und Skulpturen gegenüber, in denen verblüffenderweise auch die "verbotene" Palette aus Neon- und Lackfarben immer wieder benutzt wird.

Natali Tomenko (Krementschuk) arbeitet als Aktivistin in der Roma Jugendorganisation ARCA (Agency for the Advocadcy of Roma Culture), ihre künstlerische Arbeit verschmilzt mehr und mehr mit ihrem gesellschaftlichen Engagement; inhaltliches und künstlerisches Anliegen sind zusammengewachsen, ihr gegenüber stehen die psychologisch komplexen Bilder von Sandra Dullenkopf aus Reutlingen, die die Beobachtungen eines nicht in die Norm passenden Menschen in unserer gesellschaftlichen Realität reflektieren.

Polina Barkowska und Lina Nolde kennen sich aus ihrem Studium der Malerei an der Desing und Kunstakademie in (dekart) Reutlingen. Lina Nolde ist ausgebildetet Gestalterin und durchdringt malerische Themen mit ihrer grafischen Professionalität. Dabei kippt das "gebrauchsgrafikgrafische" ins Malerische und das Malerische bekommt eine ungewohnte klare grafische Struktur. Polina Barkowska entwickelt ihre Bilder aus einem sehr individuellen Farbklang und erreicht im Stillleben oder in der Figur eine sehr große malerische Dichte, in der das Abgebildete eine ungewöhnlich psychische und physische Präsenz bekommt. Als Master of English Literature ist Farbe für sie auch eine Sprache, in die sie mit malerischen Mitteln hineinhorcht.

Ava Smitmans und Anna Arlamova kennen sich aus dem "Ort für Kunst", einem Tübinger Kunstverein, in dem sich beide engagieren. Während Anna eher Naturlandschaften malt, sind Stadtlandschaften das Thema von Ava. Ava Smitmans beobachtet mit einem präzisen Blick die Absurditäten im Nebeneinander von unterschiedlichen städtischen oder dörflichen Architekturen; in ihren Zeichnungen und in ihrer Malerei reagiert sie auf die oft willkürlichen architektonischen Konglumerate der Stadt oder des Dorfes, durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien und Zeichen bzw. Malweisen. Anna Arlamova mischt in ihrer Malerei die Materialien Öl und Aquarell, sowie Acrylfarbe. In das scheinbar Zufällige gerät eine sehr präzise Zeichnung, die den "Effekt" in eine konkrete Landschaft oder Stimmung verwandelt. Dabei entwickelt sie eine eigene Poesie.

Durch mehrere Austauschprojekte und eine intensive Zusammenarbeit 2022 ist die Freundschaft von Sergey Sytnik (Kiew) und Thomas Nolden (Tübingen) entstanden. Sergey leitet den Kulturpalast in Krementchuk (Theater und Kulturzentrum), "nebenbei" schreibt er Gedichte und Theaterstücke, illustriert Ge-schichten und zeichnet nach der Natur. In seinen Karikaturen reflektiert er das Zeitgeschehen in der Stadt. In der Ausstellung zeigen die beiden ein Landschaftsbild von Sergey das den Landschaftsstudien von Thomas Nolden gegenübergestellt wird, in denen es darum geht aus dem Farbklang eine Annäherung an den landschaftlichen Raum zu erreichen. Über einen QR-Code ist ein gemeinsames Filmprojekt der beiden abrufbar.

Die ukrainische Galeristin und Künstlerin Dora Ostrovsky lud die Frankfurter Künstlerin Corinna Mayer zu einer Ausstellung in ihre Frankfurter Art Hub Galerie ein. Inspiriert hatte sie ein Gemälde von Corinna, das eine Frau mit Blumenkranz auf dem Kopf zeigt. Das Bild wird zur Quelle der Inspiration für ihre Zusammenarbeit und Freundschaft. Auf Dora Ostrovskys Bildern sieht man Bunnys beim Wiederaufbau; sie bezieht sich damit auf die Unerschütterlichkeit von Bugs Bunny, dem kein Gegner zu groß ist, um mit Witz, Verstand und Frechheit immer wieder aus schwierigen Situationen herauszukommen. Die Bunnys auf ihren Bildern repräsentieren den Mut und den Witz des ukrainischen Volkes in seinem Widerstand gegen den russischen Angriff.

Als Gastkünstler - ohne Tandempartner - ist zum einen der ukrainische Künstler, Pavlo Makov (Kiew), sowie der aus Charkiw stammende Street-Art Künstler Gamlet Zinkvosky vertreten. Während Makov 2022 die Ukraine auf der Biennale in Venedig vertrat, nahm Zinkovsky bereits im Jahr 2013 daran teil.

Weitere Werke der teilnehmenden KünstlerInnen sind auch online auf www.nurembergartsyndicate.com zu sehen. Alle Einnahmen über Verkäufe gehen zu 100% an die Künstler:innen.

www.kunstforum-fraenkisches-seenland.de


Kontakt:
Kunstforum Fränkisches Seenland e.V., Klaus Seeger (1.Vorsitzender), Marktplatz 19, 91710 Gunzenhausen, Telefon: 0171/3333888

Ort: M11

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